Das Hamburger-Menü ist im Webdesign zu einer fast universellen Lösung geworden, um komplexe Navigationsstrukturen platzsparend darzustellen. Es handelt sich um ein Icon, das aus drei horizontalen Linien besteht – optisch ähnlich einem Hamburger, daher der Name. Durch das Klicken oder Tippen auf dieses Icon wird ein Menü geöffnet, das in der Regel die Hauptnavigationselemente einer Webseite enthält.
Das Hamburger-Menü wurde in erster Linie für mobile Geräte entwickelt, da es den begrenzten Platz auf kleinen Bildschirmen optimal nutzt. Mittlerweile hat es jedoch auch auf Desktop-Webseiten seinen Weg gefunden, da es eine minimalistische und aufgeräumte Optik unterstützt. Es hat sich insbesondere in modernen, reduzierten Designs etabliert.
Doch wie bei jeder Designlösung gibt es auch Kritikpunkte. Ist das Hamburger-Menü wirklich immer die beste Wahl? Und wenn ja, wie kann man es optimieren, um die Benutzerfreundlichkeit zu maximieren?
Warum das Hamburger-Menü umstritten ist
Trotz seiner Beliebtheit hat das Hamburger-Menü einen entscheidenden Nachteil: Es versteckt die Navigation. Das führt dazu, dass Benutzer möglicherweise nicht sofort erkennen, wie sie sich durch eine Webseite bewegen können. Für weniger erfahrene Nutzer kann das Frustration bedeuten, wenn sie nicht wissen, wie sie auf andere Seiten gelangen sollen.
Ein weiteres Problem ist häufig der zusätzliche Klick. Statt direkt auf ein Menüelement zugreifen zu können, muss der Benutzer erst auf das Hamburger-Icon klicken, bevor er eine Auswahl treffen kann. Das klingt nach einem kleinen Mehraufwand, kann aber auf die Dauer die Benutzerfreundlichkeit beeinträchtigen, insbesondere wenn es viele Klicks erfordert, um zur gewünschten Seite zu gelangen. Besonders auf Desktop-Webseiten, wo mehr Platz für sichtbare Navigation zur Verfügung steht, wird das Hamburger-Menü häufig als unnötig angesehen.
Trotz dieser Bedenken gibt es viele Szenarien, in denen diese Menü-Darstellung sinnvoll sein kann – vor allem, wenn es richtig implementiert wird.
Wann und warum das Hamburger-Menü sinnvoll ist
Es mag nicht perfekt sein, aber es gibt viele Situationen, in denen das Hamburger-Menü eine hervorragende Lösung darstellt. Beim Einsatz sollte es so gestaltet werden, dass es intuitiv und nutzerfreundlich ist. Wenn Benutzer nicht lange überlegen müssen, wie sie es verwenden, kann es die User Experience erheblich verbessern.
Mobile Webseiten
Auf Smartphones und Tablets ist der Platz begrenzt. Hier punktet das Hamburger-Menü, da es die Navigation kompakt darstellt und den Bildschirm nicht mit Menüelementen überlädt.
Komplexe Webseiten
Auf Webseiten mit einer Vielzahl von Unterseiten kann das Hamburger-Menü dazu beitragen, die Hauptnavigation übersichtlich zu halten, indem es tiefere Menüstrukturen versteckt, bis sie benötigt werden.
Minimalistische Designs
Im modernen Webdesign ist Minimalismus ein wichtiger Trend. Das Hamburger-Menü unterstützt diese Ästhetik, indem es unnötige visuelle Unordnung vermeidet und dem Benutzer nur dann Menüoptionen anzeigt, wenn diese aktiv gesucht werden.
3 Tipps zur Optimierung des Hamburger-Menüs
Der Schlüssel liegt darin, das Hamburger-Menü so zu gestalten, dass es intuitiv und nutzerfreundlich ist. Damit das Hamburger-Menü nicht zur Frustration führt, sondern die Navigation vereinfacht, gibt es einige bewährte Best Practices.
Tipp 1: Sichtbarkeit erhöhen
Das Hamburger-Menü befindet sich in den meisten Fällen unauffällig in der linken oder rechten oberen Ecke. Mit auffälligen visuellen Hinweisen kann allerdings die Aufmerksamkeit der Nutzer gewonnen werden. Beispielsweise kann ein leicht animiertes Menü-Icon (etwa ein sanftes Einblenden des Menüs oder ein Farbübergang beim Öffnen) verdeutlichen, dass sich hier die Navigation befindet.
Tipp 2: Text-Label verwenden
Viele Benutzer erkennen das Hamburger-Icon nicht auf den ersten Blick. Ein kleiner Text wie „Menü“ oder „Navigation“ neben, unter oder sogar im Icon sorgt für zusätzliche Klarheit und verbessert die Zugänglichkeit.
Tipp 3: Alternativen testen
Das Hamburger-Menü ist nicht die einzige Lösung für mobile Navigation. Alternativen wie Off-Canvas-Navigationen (bei denen das Menü seitlich eingeblendet wird) oder Bottom-Navigationen (Menüs am unteren Rand des Bildschirms) können je nach Webseite und Zielgruppe effektiver sein.
3 Alternativen zum Hamburger-Menü
Das Hamburger-Menü sinnvoll und nutzerfreundlich gestalten
Das Hamburger-Menü hat zweifellos seinen Platz im modernen Webdesign, insbesondere auf mobilen Geräten und in minimalistischen Layouts. Allerdings sollte es mit Bedacht eingesetzt und optimiert werden, um die Benutzerfreundlichkeit zu gewährleisten. Indem visuelle Hinweise wie Text-Labels oder Animationen hinzugefügt werden und das Menü konsistent platziert wird, kann die Effizienz und Akzeptanz dieser Navigationsdarstellung erheblich gesteigert werden.